FEUERWEHR EPPELBORN
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Montag, 11.07.2011
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Frank Recktenwald
EINSATZBERICHT

Umgestürzter Sattelzug blockierte Autobahn bei Eppelborn

Bild: Umgestürzter Sattelzug blockierte Autobahn bei Eppelborn

Eppelborn. Kurz hinter der Anschlussstelle Eppelborn ereignete sich am Nachmittag des 11. Juli 2011 ein schwerer Verkehrsunfall: Der Fahrer eines Sattelzugs, der die Autobahn in Fahrtrichtung Trier befuhr, war kurz vor einem Baustellenbereich nach rechts auf unbefestigtes Grün von der Fahrbahn abgekommen und ins Schlingern geraten. Bei dem Versuch, das Fahrzeug wieder auf die Fahrbahn zu lenken, schaukelte sich der mit 23t Laminatpanelen beladene Auflieger hoch und brachte Zugmaschine und Auflieger zum Umstürzen. Das Fahrzeug blieb dabei quer zur Fahrtrichtung liegen und versperrte alle vier Fahrspuren im Baustellenbereich.

Der Fahrer hatte dabei großes Glück: Er konnte sich unverletzt und aus eigener Kraft aus dem Führerhaus, das senkrecht in den Himmel ragte, befreien. Der Fahrer eines entgegenkommenden Lastzugs erkannte die Situation schnell und konnte rechtzeitig vor der Unfallstelle zum Stehen kommen. Weitere Fahrzeuge wurden nicht in den Unfall verwickelt.

Zahlreiche Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Bergungsunternehmen waren vor Ort im Einsatz
Die alarmierte Polizei erkannte nach dem Eintreffen, dass Dieselkraftstoff aus dem verunfallten Zugfahrzeug austrat und forderte die Feuerwehr zur Unterstützung an. Die Löschbezirke Eppelborn und Bubach-Calmesweiler wurden gegen 15:27 Uhr über Funkmeldeempfänger alarmiert.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr stellten den Brandschutz an der Einsatzstelle mit Löschwasser und Schaum sicher und dämmten den bereits ausgetretenen Kraftstoff mit Bindemitteln ein, bevor er in die Kanaleinläufe eintreten konnte. Weiterhin auslaufender Kraftstoff wurde mit Wannen aufgefangen und in Fässer gefüllt.

Nach Rücksprache mit der Polizei wurde dann die Fahrbahnbegrenzung im Baustellenbereich mit einem Motortrennschleifer aufgeschnitten, um den Fahrzeugen, die sich bis weit hinter die Unfallstelle gestaut hatten, ein Abfahren aus dem Stau zu ermöglichen. Beide Fahrtrichtungen wurden dann zwischen den Anschlussstellen Eppelborn und Tholey voll gesperrt, was trotz spezieller Verkehrsregelung durch die Polizei zu erheblichen Behinderungen in den Ortsdurchfahrten der anliegenden Ortschaften führte.

Abtrennen der zerstörten Leitplanken im Unfallbereich
Der beschädigte Dieseltank des Unfallfahrzeugs, aus dem weiterhin Kraftstoff austrat, musste entleert und der austretende Dieselkraftstoff aufgefangen werden.

Die Einsatzkräfte unterstützten das Bergungsunternehmen dann bei der Demontage der Leitplanken im Unfallbereich. Dazu mussten die Pfosten mit dem Motortrennschleifer durchtrennt werden. Da bei den Schneidarbeiten wegen dem ausgetretenen Kraftstoff Brandgefahr bestand, wurde die Einsatzstelle mit mehreren Rohren durch die Feuerwehr gesichert.

Die anschließende Bergung erwies sich als sehr zeitaufwändig: Bevor das Fahrzeug wieder aufgerichtet werden konnte, musste der Auflieger zuerst entladen werden. Dies ging nur in mühevoller Handarbeit, bei der Paket für Paket nach draußen gebracht wurde und dort wieder auf Paletten gestapelt werden konnte. Da sich die Bergungsarbeiten durch die einsetzende Dunkelheit erschwerten, wurde die Feuerwehr im Amtshilfe noch zur Ausleuchtung eingesetzt. Unterstützung kam dabei in Form eines Beleuchtung-Gerätewagens der Bereitschaftspolizei aus Saarbrücken.

Ein 80t-Kran wurde zum Aufrichten des Sattelzugs angefordert
Um das Fahrzeug aufzurichten wurde ein 80t-Kran zur Einsatzstelle angefordert. Damit und unterstützt durch mehrere Seilwinden konnten Zugmaschine und Auflieger dann wieder auf die Räder gestellt werden.

Noch in der Nacht wurde das mit Dieselkraftstoff kontaminierte Erdreich am Mittelstreifen ausgebaggert und die Fahrbahnbegrenzung wiederhergestellt.

An der Zugmaschine und dem Auflieger entstand Totalschaden. Der Sachschaden beläuft sich einem Gutachter zufolge auf mindestens 100.000 Euro. Die Autobahn 1 musste zwischen den Anschlussstelle Eppelborn und Tholey in beide Fahrtrichtungen bis in die frühen Morgenstunden gesperrt bleiben. Die Feuerwehr war mit 31 Einsatzkräften bis in den frühen Morgen im Einsatz.

Alle hier gemachten Angaben erfolgen ohne Gewähr!
Die hier veröffentlichten Angaben geben den Sachverhalt vereinfacht wieder. Sie können von den Angaben im Einsatzbericht abweichen und haben daher keine rechtliche Aussagekraft. Als einziges amtliches Dokument dient nur der schriftliche Einsatzbericht des Einsatzleiters.
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