FEUERWEHR EPPELBORN
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Donnerstag, 07.01.2016
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Frank Recktenwald
EINSATZBERICHT

Großeinsatz im Neunkircher Rathaus: Maismehl löst Giftalarm aus

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Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst im Rathaus in Neunkirchen (Foto: Christopher Benkert - Feuerwehr Neunkirchen)
Neunkirchen. Ein mit einem unbekannten weißen Pulver gefüllter Briefumschlag löste am Donnerstagvormittag, den 7. Januar einen Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst im Neunkircher Rathaus aus. Der an die Verwaltung der Kreisstadt adressierte Brief war am Morgen in der Poststelle des Rathauses geöffnet worden. Die durch das Pulver in dem Umschlag misstrauisch gewordenen Mitarbeiter alarmierten umgehend die Polizei. Um 9:50 Uhr wurde auch Alarm für mehrere Löschbezirke der freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen sowie den Gefahrstoffzug des Landkreises Neunkirchen und den Rettungsdienst ausgelöst. Alarmiert wurden dabei auch die Männer und Frauen aus dem Löschbezirk Bubach-Calmesweiler sowie Dr. Frank Schwan aus dem Löschbezirk Eppelborn.

Der erste Stock des Rathauses wurde durch die Einsatzkräfte geräumt, der Bereich rund um die Poststelle komplett gesperrt. Alle Personen die mit dem Brief und dem Pulver darin in Kontakt gekommen waren, also kontaminiert wurden, mussten aus Sicherheitsgründen im abgesperrten Bereich bleiben. Weil zu dieser Zeit unklar war, um was es sich bei dem verdächtigen Pulver handelte, musste vom schlimmsten Fall, also einem giftigen Stoff, ausgegangen werden. Der verdächtige Brief wurde durch Feuerwehrleute in Chemieschutzanzügen und mit Atemschutzgeräten in einen Spezialbehälter zum Transport von Gefahrgütern umgebettet.

Nachdem der Brief und das Pulver gesichert waren konnten die kontaminierten Personen von Feuerwehrleuten zum zwischenzeitlich hinter dem Rathaus in der Alleestraße aufgebauten Dekontaminationsplatz gebracht werden. Eine Person nach der anderen wurde auf diesem speziell hergerichteten Platz gereinigt und neu eingekleidet. Nach der Reinigungsprozedur wurden die dekontaminierten Personen an den Rettungsdienst übergeben um mit Rettungswagen für weitere Untersuchungen in entsprechend ausgestattete Krankenhäuser gebracht zu werden. Insgesamt neun Personen mussten von der Feuerwehr dekontaminiert werden.

Anschließend unterstützte die Feuerwehr die Polizei bei der Entnahme von Proben aus dem sichergestellten Briefumschlag für nähere Untersuchungen des Pulvers. Gegen 15 Uhr konnte der Einsatz der Feuerwehr beendet werden. In der Spitze befanden sich rund 130 Einsatzkräfte aller Hilfsorganisationen im Einsatz.

Die Neunkircher Feuerwehr befand sich mit den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt, Wellesweiler und Wiebelskirchen vor Ort. Mit rund 50 Einsatzkräften aus dem ganzen Landkreis war der Gefahrstoffzug angerückt. Außerdem kam auch die aus dem Leitenden Notarzt sowie dem Organisatorischen Leiter bestehende Einsatzleitung des Rettungsdienstes zur Führung der angerückten Rettungs- und Krankentransportwagen.

Info Gefahrstoffzug
Beim Gefahrstoffzug-Zug handelt es sich um eine Sondereinheit der Feuerwehr, welche durch mehrere Feuerwehren aus dem ganzen Landkreis in enger Zusammenarbeit gestellt wird und für Gefahrguteinsätze speziell ausgerüstet und ausgebildet ist. Der Löschbezirk Bubach-Calmesweiler ist mit dem LF-KatS in den Abschnitt Dekontamination im Gefahrstoffzug eingegliedert. Dr. Frank Schwan aus dem Löschbezirk Eppelborn unterstützt den Gefahrtstoffzug als "Fachberater Chemie".

Alle hier gemachten Angaben erfolgen ohne Gewähr!
Die hier veröffentlichten Angaben geben den Sachverhalt vereinfacht wieder. Sie können von den Angaben im Einsatzbericht abweichen und haben daher keine rechtliche Aussagekraft. Als einziges amtliches Dokument dient nur der schriftliche Einsatzbericht des Einsatzleiters.
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