FEUERWEHR EPPELBORN
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Montag, 11.06.2018
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Frank Recktenwald
EINSATZBERICHT

Starkregen verursachte große Schäden in der Gemeinde Eppelborn

Bild: Starkregen verursachte große Schäden in der Gemeinde Eppelborn

Ein heftiges Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen zog am Nachmittag des 11. Juni 2018 über die Gemeinde Eppelborn hinweg. Innerhalb weniger Minuten liefen Keller voll, ganze Straßenzüge verwandelten sich in reißende Bäche. Im Sekundentakt liefen über den Notruf 112 die Meldungen über Schäden und Hilfegesuche auf der Leitstelle ein. Schnell wurde das ganze Ausmaß klar und Vollalarm für alle Löschbezirke der Gemeinde Eppelborn ausgelöst.

In allen Ortsteilen bot sich das gleiche Bild: Straßen waren durch Geröll und Wasser nicht mehr passierbar, Gärten und Wiesen hatten sich in Seen verwandelt und ein Keller nach dem anderen lief voll. Wie schnell sich das Wasser seinen Weg suchte, mussten die Feuerwehrleute im Gerätehaus in Eppelborn am eigenen Leib erleben: Noch während die Einsatzkräfte zu den ersten Einsätzen ausrückten, schossen die braunen Fluten auch ins Feuerwehrgerätehaus in der Schleidstraße. Kniehoch stand das Wasser in der Fahrzeughalle, in den Umkleiden, den Sanitär- und Lagerräumen und dem Jugendfeuerwehrraum. Die Funkzentrale, von der aus die ganzen Einsätze koordiniert wurden, musste aufgegeben und die Einsatzleitung nach Bubach-Calmesweiler verlegt werden.

Die komplett überflutete Fahrzeughalle im Löschbezirk Eppelborn
Parallel zu den Arbeiten "vor Ort" musste nun auch das eigene Equipment gerettet werden. Dabei erlebten die Feuerwehrleute eine unglaubliche Solidarität und Hilfsbereitschaft. Zahlreiche Frauen und Freundinnen aktiver Kameraden und Helfer aus der Nachbarschaft kamen spontan zum Gerätehaus, um Schmutz und Wasser zu beseitigen. Auch aus den anderen Löschbezirken und ganz besonders aus dem Löschbezirk Macherbach kamen Angehörige von Feuerwehrkameraden zur Hilfe.

Nachbarn der Feuerwehr stellten spontan Pavillions und Schirme bereit und packten tatkräftig beim Füllen von Sandsäcken mit an. Und diese Hilfsbereitschaft und Solidarität zeigte sich überall im Gemeindegebiet. Die Kameraden wurden mit Getränken und Essen versorgt, und überall halfen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die vom Wasser verschont geblieben waren, mit Schaufeln und Besen ihren Nachbarn, die weniger Glück hatten.

Der Wasgau-Markt in Eppelborn wurde komplett überflutet, Waren schwammen in der braunen Brühe nach draussen
Mit Sandsäcken versuchten die Ladenbesitzer im Ortskern von Eppelborn, noch größeren Schaden zu verhindern. Doch nicht überall gelang dies: Der gerade erst umgebaute und renovierte Wasgau-Markt wurde komplett überflutet. Auch hier kam das Wasser so schnell, dass sich die Mitarbeiter nicht mehr in Sicherheit bringen konnten. Mit watfähigen Fahrzeugen mussten sie von der Feuerwehr gerettet und in Sicherheit gebracht werden.

Weit mehr als 100 Einsatzstellen mussten durch die Kameraden abgearbeitet werden. Besonders betroffen waren dabei die Ortsteile Eppelborn, Wiesbach und Habach. Aus den umliegenden Kommunen Illingen, Lebach, Merchweiler, Ottweiler, Schiffweiler und sogar aus Püttlingen kamen Einsatzkräfte von Feuerwehr, DLRG, DRK und THW zu Hilfe. Zu Spitzenzeiten waren rund 250 Kräfte gleichzeitig im Einsatz. Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset und Landrat Sören Meng verschafften sich persönlich ein Bild der Lage. Landtagsmitglied Alwin Theobald war bis spät in die Nacht im Gerätehaus in Eppelborn und hatte ein offenes Ohr für die Sorgen der Einsatzkräfte, die nach stundenlangem Einsatz am Ende ihrer Kräfte waren.

Aufgerissene Straßen, mitgerissene Wege, verwüstete Grundstücke, Gärten und in Mitleidenschaft genommene Häuser machten einen Tag nach der Katastrophe noch immer das Ortsbild von Eppelborn aus. Ernsthaft verletzt wurde zum Glück niemand. Erst nach Abschluss der Aufräumarbeiten kann der genaue Umfang der Schäden durch das Starkregenereignis beurteilt werden. Nach einer ersten Einschätzung der Verwaltung werden die Schäden die Millionengrenze überschreiten. Die Schadensbeseitigung wird wohl einige Zeit dauern. Viele Menschen haben durch die Ereignisse Hab und Gut und teilweise auch ihre Existenz, Mut und Lebensinhalt verloren.

Getränkehandel, Metzgereien, Baufirmen - von allen Seiten wurde die Feuerwehr unterstützt. Auch wenn man immer wieder von der zunehmenden sozialen Kälte spricht: Die Eppelborner haben bei dieser Katastrophe gezeigt, dass die Einwohner zusammenhalten. Ohne diese Hilfe wäre es der Feuerwehr alleine nicht möglich gewesen, die Situation so schnell wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset lässt sich die aktuelle Situation erklären
Der Einsatz hat die Notwendigkeit eines Einsatzleitwagens wieder einmal gezeigt. Zum Glück konnte wieder einmal auf ein Fahrzeug aus einer Nachbarkommune zurückgegriffen werden. Doch gerade bei solchen Flächenlagen werden diese in der Regel in ihrem Heimatstandort selbst gebraucht.

Die Feuerwehr Eppelborn bedankt sich bei all den unermüdlichen Helfern, die am vergangenen Montag Hilfe angeboten und tatkräftig unterstützt haben!

Hilfe für Betroffene
Im Rathaus wurde ein Sorgentelefon für Geschädigte eingerichtet, das unter der Telefon-Nummer 06881/969-123 oder 06881-969-119 erreichbar ist.

Auf der Internetseite www.eppelborn.de finden Sie ein Formular zur Schadensmeldung aufgrund der Unwetterereignisse, das bei der Gemeindeverwaltung eingereicht werden kann.

Alle hier gemachten Angaben erfolgen ohne Gewähr!
Die hier veröffentlichten Angaben geben den Sachverhalt vereinfacht wieder. Sie können von den Angaben im Einsatzbericht abweichen und haben daher keine rechtliche Aussagekraft. Als einziges amtliches Dokument dient nur der schriftliche Einsatzbericht des Einsatzleiters.
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