FEUERWEHR EPPELBORN
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Donnerstag, 06.08.1998
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Für alle Fälle gut gewappnet

Eppelborn (lh). Um die Mittagszeit läuft in der Kreisalarmzentrale in Neunkirchen eine Meldung auf: "Bei mir auf dem Hof brennt das Strohlager." Sofort werden die zuständigen Wehren in der Brandregion alarmiert. Was war geschehen? Durch spielende Kinder kam es auf einem Aussiedlerhof zwischen Humes und Wiesbach zu dem Brand. Starker Funkenflug gefährdete das Wohnhaus und die angrenzenden Hofanlagen. Auf dem Hof gibt es zwei besondere Gefahrenschwerpunkte, zum einen natürlich das Wohnhaus, des weiteren die Stallungen der Zucht- und Mastschweine sowie ein zeitweise bis zu 10000 Liter umfassendes Ethanollager, das auf dem Hof produziert wird.

Zum Glück kein Ernst-, sondern nur ein Übungsfall. Schon nach kurzer Zeit treffen zwölf Einsatzfahrzeuge aus allen acht Eppelborner Gemeindebezirken ein. Sehr schnell sind etliche hundert Meter Schläuche ausgelegt und die Strahlrohre zum Einsatz gebracht. Gleichzeitig wird zum Schutz des Wohnhauses ein Hydroschild, das ist eine Wasserwand, in Betrieb gesetzt.

Unabhängig davon steht ein Alarmzug am Humeser Friedhof für einen eventuellen Ernsteinsatz bereit, und siehe da, er wurde benötigt. Während der Übung lief die Meldung von einem verunglückten Fahrzeug in der Nähe des Umspannwerkes auf. Am Unglücksort stellte man sehr schnell fest, daß das von der Fahrbahn abgekommene und abseits der Böschung im Niederwald steckengebliebene Auto dort schon einige Zeit vorher "zur Ruhe" gekommen war. Der Motor war kalt. Kein Insasse vorhanden. Bald stellte sich heraus, daß es sich hier um einen am letzten Freitag im Bereich Homburg gestohlenen Pkw handelte.

Doch zurück zum eigentlich auslösenden Feuerwehreinsatz. In die von einem kleinen eingeweihten Kreis vorbereitete Übung fließen auch besondere Elemente des Chefs der Wehr mit ein. Diesmal wollte er testen, wie hoch die Einsatzpräsenz in der Ferienzeit und zudem zu einem Tageszeitpunkt (Schichtwechsel) ist, an dem erfahrungsgemäß viele Wehrkräfte außer Haus sind. Das Ergebnis zeigte: Auch für größere Notfälle bei ungünstigen Zeiten sind die Eppelborner Wehren gewappnet.

Der zweite Test ging allerdings "in die Hose". Erstmals wurde eine sogenannte "Stille Alarmierung" gewählt. Die Wehrleute besitzen inzwischen alle einen speziellen Melder, mit dem sie gezielt alarmiert werden können. Künftig wolle man auf die "laute" , die Sirenenalarmierung, verzichten. Nur für den Notfall werde in jedem Gemeindebezirk eine Sirene betriebsbereit gehalten.

Dieses Ziel verfolgten derzeit alle Wehren bundesweit, so war aus Feuerwehrführungskreisen zu hören. Offenbar ist aber die Alarmierungssoftware des zentralen Feuerwehrcomputers noch nicht optimal entwickelt. Doch um dies festzustellen, diente auch diese Übung. Dennoch zeigten sich in einer Abschlußbesprechung der 80 Wehrleute und der drei mit im Einsatz befindlichen DRK-Fahrzeugbesatzungen Landesbrandinspekteur Hans-Jürgen Olliger, Kreisbrandinspekteur Gerhard Groß sowie Gemeindewehrführer Hermann Josef Recktenwald und Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz sehr zufrieden mit dem Übungseinsatz.

Quelle: Saarbrücker Zeitung