FEUERWEHR EPPELBORN
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Freitag, 14.03.2003
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR AKTUELL

Alarmierungsprobleme in der Gemeinde Eppelborn

Vorschau
Notrufannahme in der Leitstelle
Eppelborn. Es brennt. Schnell wird der Notruf 112 gewählt, nach wenigen Augenblicken meldet sich die Einsatzleitzentrale der Feuerwehr und nimmt alle Angaben des Anrufers auf. Sofort wird die zuständige Feuerwehr über Funkmeldeempfänger alarmiert, nach wenigen Minuten werden die Helfer vor Ort sein.

So sieht man es im Fernsehen, und so wird es auch fast überall in der Bundesrepublik Deutschland passieren. Aber eben nur fast überall. Die Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde Eppelborn haben dieses Glück nicht. Wie sich erneut (zum Glück nur in einer Übung) gezeigt hat, behindern Bürokratie und Kompetenzgerangel den schnellen Einsatz der Feuerwehren in Eppelborn.

Was aber passiert denn nun genau, wenn ein Eppelborner Bürger den Notruf 112 wählt?

Zuerst muss man sich die besondere Situation von der telefontechnischen Seite betrachten. Die Großgemeinde Eppelborn gehört zwar zum Landkreis Neunkirchen, aus Sicht der Telekom jedoch zu drei verschiedenen Vorwahlbezirken, die außerdem noch zu drei verschiedenen Landkreisen gehören. In jedem dieser drei Landkreise ist wiederum eine andere Einsatzzentrale der Feuerwehr für die Annahme der Notrufe zuständig. Doch als ob diese Situation nicht schon genug Verwirrung stiften würde, geht der Notruf 112 aus Kostengründen nicht direkt zur Feuerwehr, sondern erst mal zur nächsten Polizeidienststelle.

Ein Beispiel: Der Notruf 112 wird in Eppelborn gewählt. Es meldet sich zuerst die Polizeidienststelle in Lebach (Landkreis Saarlouis). Da eine direkte Weiterleitung nach Neunkirchen nicht möglich ist, wird der Anrufer von dem Polizeibeamten nach Illingen (Landkreis Neunkirchen) weitergeleitet. Dieser nimmt die Angaben des Anrufers auf, beendet das Gespräch und ruft im Anschluss die Feuerwache in Neunkirchen an, die dann die Feuerwehr Eppelborn alarmiert

Nach Rücksprache mit der Polizeidienststelle in Lebach wurde dem Wehrführer der Gemeinde Eppelborn bestätigt, dass Anrufer, die den Notruf 112 gewählt haben, nicht direkt zur Feuerwache Neunkirchen durchgestellt werden können. Diese Möglichkeit besteht nur für Anrufe, die für die Feuerwache Saarlouis bzw. für die Rettungsleistelle auf dem Winterberg bestimmt sind.

Man kann verstehen, dass viel Zeit und auch viele Informationen verloren gehen, bis endlich die Feuerwache Neunkirchen, die für die Alarmierung der Löschbezirke in Eppelborn zuständig ist, über einen Einsatz informiert wird.

Ist dies nun eine neue Situation? Nein. Von Seiten der Wehrführung in Eppelborn wurden die verantwortlichen Stellen in den letzten Jahren schon mehrfach auf diese Problematik hingewiesen.

Vor 2 Jahren schon einmal auf diesen Misstand angesprochen, teilten die Verantwortlichen mit, dass eine Möglichkeit zur Weiterleitung von Notrufen nach Neunkirchen eingerichtet wird. Bei dem Versprechen ist es geblieben. Getan hat sich nichts. Zum Glück ist bisher kein Mensch durch diesen Mangel zu Schaden gekommen. Es ist aber zu befürchten, dass sich an der gegenwärtigen Situation nichts ändern wird, bis es das erste Opfer gibt, weil die Feuerwehr nicht rechtzeitig alarmiert werden konnte.