FEUERWEHR EPPELBORN
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Dienstag, 15.11.1994
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Die Aufgaben der Feuerwehr wachsen ständig

Eppelborn (lh). In Gemeinden über 100000 Einwohner besteht die gesetzliche Verpflichtung, eine Berufsfeuerwehr vorzuhalten. Gemeinden mit mehr als 30000 Einwohnern können mit Zustimmung des Innenministers Berufsfeuerwehren bilden. In allen übrigen Gemeinden müssen Feuerwehren in angemessener Stärke unterhalten werden, die dem örtlichen Bedarf des Brandschutzes und der Hilfeleistung dienen. Die Gemeinde hat die Auflage, für die Errichtung und Unterhaltung der Wehr mit den dazugehörigen notwendigen Bauten zu sorgen. Sie muß ferner für die öffentlichen Brandmelde- und Alarmeinrichtungen sorgen, eine angemessene Löschwasserversorgung sicherstellen und stets mit Brandverhütungsschauen und anderen Maßnahmen vorbeugend wirken. Sie ist also für den Brandschutz und Hilfeleistung im gesamten Gemeindegebiet zuständig. Sie kann dies aber nur leisten, wenn sich genügend Freiwillige finden. Ist dies nicht der Fall, dann ist die Gemeinde verpflichtet, eine Pflichtfeuerwehr zu bilden. Hierzu kann jeder Einwohner der Gemeinde, vom 18. bis zum 50. Lebensjahr, herangezogen werden. Allein dieser Status macht den formalen Stellenwert einer Freiwilligen Feuerwehr überaus deutlich. In den vergangenen Jahren verzeichnen die Feuerwehren neben der Brandbekämpfung einen ständigen Aufgabenzuwachs. Immer wieder werden sie gerufen für technische Hilfeleistungen, bei Hochwassergefahren oder Ölwehraufgaben. Zwischenzeitlich sind die Einsätze infolge von Verkehrsunfällen häufiger als die reinen Brandeinsätze.

Ganz gefährlich wird es nicht nur für die Umwelt und die Anwohner bei sogenannten Gefahrgutunfällen. Hier sind auch die Feuerwehrleute sehr gefährdet und besonders gefordert. Je nach Art des Gefahrgutes ist es nicht gleich, welches Lösch- bzw. Bekämpfungsmittel geeignet ist. Die falsche Mittelwahl kann unter Umständen zu Explosionen und verhängnisvollen Folgen führen. Hier wird spätestens deutlich, wie wichtig eine gut ausgebildete und funktionsfähige Wehr für eine Gemeinde ist. Aber das freiwillige Engagement hat auch so seine Tücken. "Der Wertewandel hinterläßt auch in diesem Bereich seine Spuren. Die Beschäftigungs- und Arbeitsmarktlage ist für viele zur Existenzfrage geworden. Trotzdem muß noch Platz sein für uneigennütziges Denken und Handeln", so der Landespressewart der Feuerwehren, Hans-Jürgen Schumacher. Mehr denn je gelte es, die Ideale des Feuerwehrgedankens auch unter veränderten Bedingungen weiterzutragen, den Begriff "Ehrenamt" wieder mit Inhalten zu füllen, die ihm zustehen. Diese Aufgabe könne nur die Gesellschaft leisten und damit den Grundgedanken der Feuerwehr aufrechterhalten. Auch in Zukunft müsse eine flächendeckende Präsenz der Wehren gewährleistet sein. Nur wenn es gelänge, den Stellenwert der Feuerwehrleute zu erhalten, den unverzichtbaren Dienst für Gesellschaft und Demokratie richtig einzuschätzen, brauche man auch in Zukunft über mangelnden Zuspruch zu den Wehren nicht zu fürchten.

Quelle: Saarbrücker Zeitung