FEUERWEHR EPPELBORN
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Montag, 12.09.2005
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Großeinsatz auf dem Marktplatz

VON SZ-MITARBEITER MICHAEL STEPHAN

Eppelborn. Der Boden ist übersät mit Glassplittern und Fahrzeugteilen, Schreie von Verletzten sind zu hören. Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich ereignet, zwei Menschen sind verletzt und in ihrem Fahrzeug eingeklemmt. Aus allen Richtungen eilen Rettungskräfte von Feuerwehr und Rotem Kreuz zur Unfallstelle. Ein Verkehrsunfall mitten auf dem Marktplatz in Eppelborn? Was hier wie echt wirkt, ist zum Glück nur ein Teil der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Eppelborn.

Die Frauen und Männer von sieben der acht Löschbezirke der Illtalgemeinde stellten am vergangenen Samstag ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis. Das Szenario: Der schwer verletzte Fahrer sowie der leicht verletzte Beifahrer sind eingeklemmt und können sich aus eigener Kraft nicht mehr aus ihrem Fahrzeug befreien. Zur Rettung werden die Löschbezirke Eppelborn, Bubach-Calmesweiler und Macherbach gerufen, die speziell für solche Situationen ausgebildet. Bereits fünf Minuten nach der Alarmierung rücken drei Feuerwehrfahrzeuge und Helfer vom Roten Kreuz an. Die Unfallstelle wird gesichert und die Rettungskräfte versuchen, zu den eingeklemmten Fahrzeuginsassen vorzudringen.

Dazu werden die Scheiben mit Hilfe von Spezialfolie so zerstört, dass nur wenig Glas in den Innenraum fällt. Sofort klettern ein Feuerwehrmann und ein Rettungssanitäter durch das Heck des Wagens ins Innere, um sich um die Verletzten zu kümmern. Nach lebensrettenden Sofortmaßnahmen beginnt die Befreiung. An der Seite entfernen Feuerwehrleute mit einem Rettungsspreizer die Türen. Andere schneiden mit der Rettungsschere das Dach ab und klappen es nach hinten. Dabei arbeiten die Rettungskräfte so schnell wie möglich, allerdings auch so langsam wie nötig. „Die Arbeiten geschehen patientenorientiert, das heißt, wir tun alles, um die Verletzten nicht zu gefährden“, erklärt der Eppelborner Wehrführer Hermann-Josef Recktenwald. Aus diesem Grund dauert die Rettung über 30 Minuten. Bereits zuvor wurden die Löschbezirke Habach, Hierscheid, Humes und Wiesbach zu einem Brand eines Gebäudes in unmittelbarer Nähe gerufen.

Wie sich herausstellt, haben Kinder beim Spielen gezündelt und so das Feuer ausgelöst. Und das mit Folgen: Einige der Kinder wurden von den Flammen eingeschlossen. Aufgabe der Feuerwehrleute ist es, das Gebäude mit Atemschutzgeräten nach den Vermissten abzusuchen und gleichzeitig den Brand zu löschen. „Wenn ein Mensch mehr als 18 Minuten Rauch ausgesetzt ist, überlebt er es normalerweise nicht“, sagt Christian Holz vom Löschbezirk Eppelborn, der den anwesenden Zuschauern jeden Schritt der beiden Übungen ausführlich erklärt. „Rechnet man die Zeit von der Entdeckung des Brandes bis zum Eintreffen der Feuerwehr ab, haben die Rettungskräfte in der Regel gerade einmal fünf Minuten Zeit, Vermisste zu retten.“ Wehrführer Recktenwald zeigte sich sehr zufrieden: „Wir hatten zwar einige Anlaufschwierigkeiten mit dem Funk. Nachdem diese gelöst waren, verliefen beide Übungsteile reibungslos.“ Übrigens: Der achte Löschbezirk, Dirmingen, nahm an der Übung nur deshalb nicht teil, um im Ernstfall ausrücken zu können.

Quelle: Saarbrücker Zeitung