FEUERWEHR EPPELBORN
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Dienstag, 18.10.2005
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Frank Recktenwald
AUSBILDUNG

Löschbezirk Eppelborn trainiert Rettung aus Fahrzeug

Vorschau
Drei Personen waren in dem schwer zugänglichen Fahrzeug eingeklemment und mussten von den Einsatzkräften befreit werden
Eppelborn. Ein Unfallfahrzeug zu öffnen, das noch auf allen Rädern steht, wird oft und regelmäßig trainiert. Doch was tun, wenn die Insassen nach einem Unfall in einer denkbar ungünstigen Lage eingeschlossen sind? Das war das Übungsthema am Abend des 18. Oktober 2005 in Eppelborn. Ein Auto wurde auf dem Dach liegend zwischen mehreren Containern eingeklemmt, so dass der Zugang nur von einer Seite aus möglich war. "Retten der drei Insassen aus dem eingeschlossenen Fahrzeug" war jetzt Aufgabe der Einsatzkräfte.

Die Rettung von Personen aus Fahrzeugen muss in der Regel patientengerecht erfolgen. Im Gegensatz zur Crashrettung, bei der der Patient schnellstmöglich aus der Einklemmung befreit wird, steht bei der patientenorientierten Rettung die Vermeidung von Folgeschäden des Patienten im Vordergrund. Daher wird schonend und immer in Absprache mit dem Rettungsdienst und des Notarztes vorgegangen. Bei einem Autounfall wird das Fahrzeug quasi um den Patienten weg geschnitten und das Dach abgenommen, so dass der Patient dann ohne Rotation der Wirbelsäule und möglichst erschütterungsfrei nach oben herausgehoben werden kann.

Die große Schwierigkeit bei diesem Übungsszenario war nun, dass durch die Lage des Fahrzeugs auf dem Dach ein Entfernen des Fahrzeugdachs und die anschließende Rettung nach oben nicht möglich war. Also musste ein Weg gefunden werden, trotzdem so viel Platz wie möglich im Innenraum zu schaffen. Dazu wurde das Fahrzeug zuerst mit Holzbohlen unterbaut, bis das Gewicht komplett vom Fahrzeugdach genommen war. Das Fahrzeugdach wurde jetzt abgetrennt und die gesamte Karosserie mit hydraulischen Stockwinden angehoben. Durch den jetzt geschaffenen Freiraum konnten alle Insassen gerettet werden.

Insgesamt hatte diese Übung einen hohen Schwierigkeitsgrad. Die Männer und Frauen des Löschbezirks Eppelborn arbeiteten aber optimal zusammen und fanden teils neue Lösungsansätze. Eine reale Einsatzlage wie diese, bei der Improvisation gefordert wird, ist jederzeit möglich. Durch regelmäßige Übungen werden die Einsatzkräfte auf solche Situationen vorbereitet.