FEUERWEHR EPPELBORN
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Samstag, 20.05.2006
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Frank Recktenwald
AUSBILDUNG

Gemeindeübergreifende Einsatzübung an der Kläranlage Wustweiler

Vorschau
Zum Schutz gegen das gesundheitsschädliche Eisen(III)-Chlorid mussten die Einsatzkräfte Schutzanzüge tragen
Dirmingen. Zum Glück war es kein Ernstfall, sondern eine gut vorbereitete Übung, zu der sich die Löschbezirke Dirmingen und Wustweiler an der Kläranlage Wustweiler trafen. Brandbekämpfung, Gefahrstoffe und technische Hilfeleistung verlangten von den Einsatzkräften vollen Einsatz.

Durch einen Kurzschluss kommt es zu einem Brand im Vorraum des Tanklagers, der sich rasch zu einem Flächenbrand ausweitet, so die Übungsvorgabe. Ein Monteur, der gerade im Tanklager arbeitet, stürzt von einer Leiter und reisst eine Eisen(III)-Clorid führende Leitung ab. Die gesundheitsschädliche Flüssigkeit läuft aus den 30.000-Liter fassenden Tanks aus und breitet sich im ganzen Raum aus.

Im Pumpengebäude kommt es zu einem weiteren Unfall: Ein Arbeiter wird durch eine 8 Tonnen schwere Betonplatte eingeklemmt und verletzt. Auch dieser Raum wird durch die sich ausbreitenden Gase des Eisen(III)-Chlorid kontaminiert.

Die zuständige Feuerwehr Wustweiler sowie die Feuerwehr aus dem angrenzenden Dirmingen werden direkt nach dem Unglücksfall alarmiert und zur Einsatzstelle geschickt. An gleich drei Einsatzstellen müssen die Feuerwehrleute eingreifen: Während die ersten Kräfte bereits mit der Brandbekämpfung im Aussenbereich beginnen, rüsten sich weitere Feuerwehrmänner mit Atemschutzgeräten und Chemikalienschutzanzügen aus, um den verletzten Arbeiter aus dem Tankraum zu retten.

Der Arbeiter ist befreit und wird für den Transport vorbereitet. Wegen der Eisen(III)-Chlorid-Dämpfe müssen die Einsatzkräfte Atemschutzgeräte tragen
Auch im Pumpengebäude wird die Rettung der eingeklemmten Arbeiters vorbereitet. Da er unter einer schweren Betonplatte eingeklemmt ist, muss diese zuerst mit pneumatischen Hebekissen angehoben werden. Da sich die schädlichen Dämpfe auch in diesem Gebäude ausgebreitet haben, geschehen auch hier alle Arbeiten unter Atemschutz.

Routiniert und sicher erledigten die Einsatzkräfte die geforderten Arbeiten, auch wenn das Wetter an diesem Tag nicht mitspielte. Starke Regenfälle, Sturmböen und Graupelschauer waren eine zusätzliche Herausforderung, gerade bei den Arbeiten im Aussenbereich. Dennoch können beide Arbeiter in kürzester Zeit gerettet und ins Freie gebracht werden.

Reale Einsätze halten sich nicht an Gemeindegrenzen. Aus diesem Grund sind solche Übungen notwendig, um die Zusammenarbeit der Feuerwehren auch gemeindeübergreifend sicherzustellen.