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Sirenensignale werden am 6. Oktober geprobt | Freitag, 05.10.2012

Sirenenalarm simuliert in den Kreisen St. Wendel und Neunkirchen ein Katastrophen-Szenario


Landkreis Neunkirchen / St. Wendel Am morgigen Samstag wird es Punkt zwölf Uhr laut in den Landkreisen St. Wendel und Neunkirchen: Alle Sirenen heulen zur Probe, um zu testen, ob im Katastrophenfall noch alle funktionieren. "Wir möchten die Bevölkerung für das Warnsystem sensibilisieren und für den Ernstfall vorbereiten", so Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider und Bernd Haubrich von der Kreispolizeibehörde.

Das Signal für den Katastrophenschutz wird relativ selten erprobt und ist deshalb wenig bekannt: Eine Minute Heulten (auf- und abschwellend) ist das Signal für die Bevölkerung und bedeutet: "Rundfunk einschalten und auf Durchsagen der Sender, die auch Verkehrsdurchsagen austrahlen, achten".

Es gibt viele Situationen, in denen Bürger und deren Sachwerte in Sicherheit gebracht werden müssen. Wird rechtzeitig und gezielt gewarnt, können Schäden verhindert oder deren Ausmaß wesentlich reduziert werden. Im Katastrophenfall wird der Sirenenalarm vom St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald oder der Neunkircher Landrätin Conny Hoffmann-Bethscheider ausgelöst.

Mit Ende des Kalten Krieges war man überzeugt, dass die Zivilschutzwarnung über Sirenen für die Bevölkerung nicht mehr notwendig sein wird. In der Folge wurden die flächendeckenden Sirenensysteme massiv reduziert. Diese, ursprünglich für den Luftschutz gedachten Sirenen, wurden größtenteils abgebaut und somit gleichzeitig auch die Möglichkeit die Bürger rechtzeitig vor Überschwemmungen, Schadstoffwolken bei Bränden und Unfällen, oder Stürmen usw. zu warnen.

Die Zahl der Katastrophen wird, und da sind sich die Experten einig, in den nächsten Jahren eher zunehmen. Unsere Nachbarn in Belgien und den Niederlanden haben dies bereits erkannt. Sie setzen schon seit längerem auf ein ausgefeiltes und abgestimmtes System um rechtzeitig und gezielt eine situationsabhängige Warnung der Bevölkerung zu gewährleisten.

Die Verwaltungen der Landkreise St. Wendel und Neunkirchen haben deshalb in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und den Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz die Problematik erkannt und setzt auf ein abgestimmtes System aus alten und neuen Elementen um die Warnung und Information der Bürger in Zukunft effektiv sicherzustellen.

Das Konzept der Landkreise St. Wendel und Neunkirchen sieht folgende Bausteine vor:

  • Sirenen - Sirenen sind hervorragend dazu geeignet, um die Bürger auf eine drohende Gefahr aufmerksam zu machen. Sirenen sind sehr schnell wirksam und erreichen viele Bürger, der Informationsgehalt ist allerdings gering.

    Mit dem Sirenensignal "Rundfunkgerät einschalten, auf Durchsage achten", einem einminütigen Heulton, ausgelöst durch die Katastrophenschutzbehörde im Landratsamt erfolgt somit der erste, wichtige Schritt um die Bürger darauf aufmerksam zu machen, ihr Rundfunkgerät einzuschalten und auf Durchsagen zu achten.

    Entwarnung gibt ein eine Minute Dauerton.

  • Rundfunk - Gezielte und umfangreiche Informationen sind über den Rundfunk möglich. Nachdem die Bürger per Sirene das Signal "Rundfunkgerät einschalten, auf Durchsage achten" erhalten haben, können nun detaillierte Verhaltensmaßregelen über den Rundfunk ausgestrahlt werden.

  • Warnfahrzeuge - Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz mit leistungsstarken Durchsagegeräten und entsprechendem Personal werden unmittelbar in der betroffenen Region für die Bürger aktiv und fordern mit ihren Durchsagen zu einem der Situation angepassten Handeln auf.

  • Bürgertelefon - Für persönliche Anfragen und intensive telefonische Betreuung wurde im Landratsamt die Möglichkeit von Bürgertelefonen eingerichtet. Hier stehen im Bedarfsfall Mitarbeiter des Landratsamtes für Fragen der Bevölkerung zur Verfügung. Damit sollen die Notrufleitungen von Feuerwehr und Polizei freigehalten werden, damit diese noch „echte" Notrufe aufnehmen können. Hierzu ist jedoch eine Vorlaufzeit von ca. 1-2 Stunden nötig. Die Telefonnummern werden im Bedarfsfall rechtzeitig bekanntgegeben.

Was ist nun am 06. Oktober 2012 von den Bürgerinnen und Bürgern zu tun? Der Probealarm hat keine Verhaltensmaßregeln zur Folge. Alle sollten jedoch ihr Bewusstsein für dieses Warnsignal schärfen. Eine Minute Heulton macht im Ernstfall auf eine drohende Gefahr, etwa eine Überschwemmung, eine Schadstoffwolke oder einen zerstörerischen Sturm aufmerksam. Deshalb im Ernstfall: Rundfunkgerät einschalten und auf Durchsagen über das Schadensereignis und das richtige Verhalten achten.

Hintergrund
Der Physiker Charles Cagniard de la Tour erfand 1819 die Sirene. Die Erfindung des Franzosen ermöglichte es, hochfrequente Töne auf mechanischem Weg zu erzeugen. Am häufigsten kommt heute die sogenannte Motorsirene vor. Deren Ton wird umso heller, je schneller sich die Scheibe im Innern dreht.

Lange Zeit dienten Sirenen der Alarmierung der Feuerwehr, mit dem zweimal unterbrochenen Dauerton mit einer Minute Länge. In der Gemeinde Eppelborn wurden nach Einführung der digitalen Alarmierung 1998 alle Feuerschutzsirenen bis auf jeweils eine pro Ortsteil abgebaut.


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